TL;DR: Wenn Du bestimmte Voraussetzungen beachtest, kann ein QR-Code ein nützliches und einfach einsetzbares Werkzeug sein, um mit Interessierten in Verbindung zu treten und ihnen einen Mehrwert zu bieten.
Du hast sicher schon QR-Codes in „freier Wildbahn“ gesehen, oder? Falls nicht, hier ein Beispiel, das tatsächlich funktioniert und vielleicht auch für Dich interessant ist:
Auf die Idee zu diesem Beitrag bin ich vor einigen Tagen beim abendlichen Spaziergang gekommen. In einem Wald stand ein Hinweisschild einer Stiftung mit einem QR-Code. Natürlich war ich neugierig und wollte sehen, wohin der Link führt.
Leider wurde, wie so oft bei diesen Schildern, ein externer Dienst für den QR-Code genutzt. Beim Aufruf des Links wurde ich zuerst auf eine Werbeseite des Anbieters (die ich wegklicken musste) und erst danach auf eigentliche Website weitergeleitet. Auch aus Datenschutzgründen ist das nicht schön, wenn jeder Aufruf erst über einen Dritten geht und Daten übertragen werden.
Es kommt auch immer mal wieder vor, dass QR-Codes eines Tages nicht mehr funktionieren, weil sich die URL (der Link) geändert hat, der Vertrag mit dem Anbieter ausgelaufen ist usw. Das hast Du vielleicht bei Wandertouren auch schon erlebt.
Wie kann man das vermeiden?
Erstelle Deinen QR-Code selbst
Achte darauf, wie Du Deinen QR-Code erstellst. Es gibt eine Reihe von Anbietern im Internet (achte darauf, dass der QR-Code kommerziell genutzt werden darf und keine dauerhaften Kosten entstehen!).
Gefunden habe ich z. B. https://www.websiteplanet.com/de/webtools/free-qr-code-generator/, der sehr viele Möglichkeiten bietet, und Adobe Express (kostenlos, mit Registrierung, weniger Optionen). Beide habe ich noch nicht ausprobiert. Auch interessant: Der QR-Code-Generator von Shopify.
Schon in der kostenlosen Version von Canva gibt es ebenfalls einen QR-Codegenerator:
Du kannst den QR-Code in der kostenlosen Canva-Version leider nicht als .svg-Datei exportieren, das geht nur in der PRO-Version.
Worauf sollte ich achten?
Die URL sollte so kurz wie möglich sein, damit der QR-Code nicht zu komplex wird.
So sieht der QR-Code für www.anne-bremer.de aus:
Und das ist der QR-Code für die URL: https://www.anne-bremer.de/fruehjahrsputz-fur-deine-website/
Da hier viel mehr Daten kodiert werden müssen, ist die Auflösung feiner. Das bedeutet, dass die Mindestanzeigegröße des QR-Codes größer sein muss, damit er richtig gelesen werden kann. Achte auf ausreichend Kontrast zwischen dem Hintergrund und der Farbe des QR-Codes, um Probleme beim Scannen zu vermeiden. Als empfohlene Mindestgröße habe ich 2 × 2 cm gefunden, also auf jeden Fall testen!
Es ist möglich, der URL einen Tracking-Zusatz hinzuzufügen, um die Wirksamkeit des QR-Codes zu testen. Nutze dafür den Campaign URL-Builder von Google Analytics. Da die URL mit Tracking-Zusatz relativ lang ist, richte am besten auch eine kurze Weiterleitung mit dem Plugin Redirection ein.
Wenn Du den QR-Code drucken willst, sollte die Druckdatei möglichst groß sein und im .svg-Format oder als .pdf vorliegen.
Achte immer darauf, dass die Druckdatei ausreichend Kontrast hat (hellgrau auf dunkelgrauem Hintergrund ist problematisch). Um den QR-Code herum sollte genügend Freiraum, die sogenannte „Ruhezone“, von mindestens 3 Kästchen Größe vorhanden sein.
Idealerweise gibst Du auch die URL an, auf die Du verweist, für diejenigen, die den QR-Code nicht scannen wollen oder können.
Es ist auch sinnvoll, dem QR-Code eine Handlungsaufforderung voranzustellen: „QR-Code scannen und Video ansehen“ damit Interessierte sofort wissen, was der Inhalt bzw. der Mehrwert des QR-Codes ist.
Ganz wichtig: Teste den QR-Code mehrmals, bevor Du ihn veröffentlichst, am besten auch mit verschiedenen Endgeräten.
Was geschieht, wenn die URL nicht mehr gültig ist?
QR-Codes sind oft statisch, d.h., wenn der QR-Code einmal erstellt wurde, kann man die Daten der Kodierung nicht mehr ändern. Wenn es die URL nicht mehr gibt, bekommt derjenige, der den Code aufruft, eine „404-Inhalt-nicht-gefunden“-Fehlerseite angezeigt. Vermeiden kannst Du das, wenn Du auf Deiner Website eine Weiterleitung einrichtest, also die alte URL auf eine neue URL umleitest.
Beispiel:
Alte URL im QR-Code: https://www.anne-bremer.de/test
Neue URL: https://www.anne-bremer.de/test2
Lösung: Dauerhafte Weiterleitung (301-Weiterleitung) der URL https://www.anne-bremer.de/test auf die neue URL https://www.anne-bremer.de/test2.
Wie Du das einrichten kannst?
Viele SEO-Plugins bieten die Möglichkeit, Weiterleitungen einzurichten. Falls das bei Deiner Website nicht der Fall ist, empfehle ich Dir das Plugin Redirection, das Du kostenlos herunterladen kannst. Hier erfährst Du mehr über das Plugin: https://www.anne-bremer.de/wordpress-plugin-tipps/#redirection Achtung: Bevor Du ein neues Plugin installierst, mache immer eine Datensicherung.
Flexibilität mit statischen QR-Codes? Ja, das funktioniert!
Ich habe einen QR-Code auf meiner Visitenkarte. Derzeit zeigt der Code auf die Seite, auf der man meinen Newsletter abonnieren kann. Ich möchte aber flexibel bleiben und will den Link ändern können, ohne neue Visitenkarten drucken zu müssen. Oder stell Dir vor, Du hast einen QR-Code-Aufkleber auf Deinem Firmenfahrzeug …
Wie habe ich das gelöst?
Ich habe eine URL erstellt, die es so auf der Website nicht gibt und die schön kurz ist: https://www.anne-bremer.de/vcf. Jedes andere Wort, Buchstaben- oder Zahlenkombination ist auch möglich.
Diese URL leite ich mit dem Plugin Redirection auf die Unterseite, die mir gerade wichtig ist. Ich könnte sogar auf eine externe Website verweisen, z. B. meine Kursplattform, Facebook, meinen YouTube-Kanal … – die Möglichkeiten sind unbegrenzt.
Noch eine Idee in diesem Zusammenhang: Ich könnte auch auf die „Linktree“-Seite verweisen, die ich für meinen Instagram- und YouTube-Kanal erstellt habe, um sowohl der Impressumspflicht nachzukommen als auch aktuelle Inhalte und meine Angebote zu teilen.
Wie und wo kann ich QR-Codes verwenden?
Hier einige Ideen, wo Du QR-Codes einsetzen kannst:
- Visitenkarten
- Flyer, Werbepostkarten, Broschüren
- Briefpapier
- Aufsteller oder Aufkleber im Schaufenster, wenn Du ein Einzelhandelsgeschäft hast, Dienstleisterin oder in der Gastronomie tätig bist
- Veranstaltungsplakate, Werbeplakate, Banner
- Aufkleber auf Firmenfahrzeugen
- Anzeigen in Zeitschriften/Zeitungen (Printmedien), Werbebriefe
- Messen
- Produktverpackungen
- Speisekarten in Restaurants (evtl. mit Bestellfunktion)
- Kombination von Offline- und Online-Inhalten in Reiseführern, beim E-Learning
- Link zu Routenplanern
Wofür kannst QR-Codes nutzen?
- Link zu Websites/spezifischen URLs (Die Website muss auf Smartphones & Tablets gut nutzbar sein!)
- Link zu Social-Media-Profilen
- Newsletterabonnement
- .vcf-Dateien (Visitenkarten)
- Audio-Dateien
- Videos
- Telefonnummern
- Gewinnspiele
- Sonderangebote
- Coupons und Gutscheine
- Anwendungsbeispiele
- Rezepte
- Herstellung eines Produkts
- Kontakt zum Kundenservice
- App-Download
- Verlinkung zu Bewertungsplattformen (Google-Unternehmensprofil oder Proven Expert (kostenpflichtig) für mehr Bewertungen)
- QR-Codes für WLan-Zugang
- für Kundenfeedback
- für Umfragen
- um Bewertungen anzuzeigen (im Google-Unternehmensprofil oder auf Deiner Website) und/oder neue Bewertungen zu erhalten …
Viele Möglichkeiten für unterschiedliche QR-Code-Inhalte findest Du auch bei Website-Planet.
Hast Du noch Fragen oder Ideen? Schreibe mir gerne eine E-Mail an .
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